Zielsetzung der ISO 14001
Der Anwendung der DIN EN ISO 14001 liegt grundsätzlich eine freiwillige Entscheidung der Organisation zu Grunde. Diese ist deshalb in der Regel geprägt von dem Wunsch, eine Balance zwischen Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft zu finden. Die Norm hat folglich den Anspruch den Organisationen einen Rahmen bereitzustellen, um die Umwelt zu schützen und auf sich verändernde Umweltzustände zu reagieren. Der systematische Ansatz der ISO 14001 bietet in diesem Sinne der obersten Leitung Informationen und Werkzeuge für eine nachhaltige Realisierung folgender Zielsetzungen:
- Verhinderung oder Verringerung nachteiliger Umweltauswirkungen zum Schutz der Umwelt.
- Geringere nachteilige Auswirkungen von Umweltzuständen auf die Organisation.
- Feststellung und Erfüllung von bindenden Verpflichtungen durch die Organisation.
- Verbesserung der Umweltleistung
- Umweltgerechte Steuerung der Leistungserbringung unter Betrachtung des gesamten Lebenswegs der Produkte und Dienstlesitungen.
- Realisierung von finanziellen Vorteilen durch bessere Umweltverträglichkeit.
- Kommunikation von Umweltinformationen.
ISO 14001 beabsichtigt dabei nicht, eine Ausweitung oder Veränderung von rechtlichen Verpflichtungen herbeizuführen.
Anwendung dieser Umweltmanagementnorm
Organisationen jeder Art und Größe, unabhängig von den geografischen, kulturellen, sozialen oder ökologische Bedingungen, können die ISO 14001 anwenden. Die Norm legt dabei keine spezifischen Umweltleistungskriterien fest. Der Anwendungsbereich umfasst alle Umweltaspekte der Tätigkeiten, Produkte und Dienstleistungen einer Organisation, die diese als steuerbar oder beeinflussbar ansieht. Zu berücksichtigen ist dabei immer der gesamte Lebensweg der Produkte und Dienstleistungen.
Die ISO (International Organization for Standardization) führt jedes Jahr eine Erhebung über die Anzahl der Zertifizierungen für Managementsystemnormen durch (ISO Survey). Es geht darum, einen Überblick über den Umfang der Anwendung der wichtigsten Managementsystemnormen zu erhalten. Die Umfrage zeigt, neben anderen, die Anzahl der gültigen Zertifikate für die ISO 14001, die weltweit von jedem Land in dem jeweiligen Jahr gemeldet wurden. Laut ISO Survey 2024 liegen weltweit 676.232 durch akkreditierte Zertifizierungsstellen ausgestellte und gültige Zertifikate vor.
Die Historie der ISO 14001
Im September 1996 hat die Norm erstmalig das Licht der Welt erblickt. Die ISO überarbeitet Managementsystemstandards regelmäßig, um diese an die aktuellen gesellschaftlichen Anforderungen anzupassen. Im Juni 2000 startete somit die erste Überarbeitung der Norm. Die Zielsetzungen waren eine höhere Kompatibilität mit der Qualitätsmanagementnorm ISO 9001 und die Beseitigung von Unklarheiten. Die Veröffentlichgung der Ergebnisse hat daraufhin in 2004 stattgefunden.
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In einer „Zwischenrevision“ (Cor.1:2009) hat die ISO am Stand ISO 14001:2004 lediglich geringfügige redaktionelle Änderungen vorgenommen. Hintergrund waren vor allem Korrekturen von Fehlern, jedoch ohne die Norm weiterzuentwickeln. Einer der wesentlichen Auslöser der finalen Überarbeitung der ISO 14001 war daher die nicht mehr zeitgemäße Fokussierung der Norm auf die Grenzen der Organisation. Zu den zentralen Anforderungen der Zukunft zählt jedoch beispielsweise die Betrachtung der kompletten Wertschöpfungskette und die Präzisierung der Anforderungen zur Steigerung/Verbesserung der Umweltleistung einer Organisation anhand von Kennzahlen. Weiterhin sollte die Norm den Bedürfnissen kleiner und mittelständischer Unternehmen besser gerecht werden. Ein übergeordnetes Ziel der Norm stellt deshalb die Verbesserung der Anwenderfreundlichkeit durch einfache und verständliche Formulierungen dar. Nach Abschluss der Verhandlungen war die umfangreiche Revision der ISO 14001 ab September 2015 verfügbar.
Akteure und Informationsquellen der Weiterentwicklung der ISO 14001
Die Internationale Organisation für Normung (ISO) überträgt die Arbeit an den einzelnen Normen auf sogenannte Technische Komitees (TC). Für den Themenbereich Umweltmanagement zeichnet das ISO/TC 207 – „Environmental management“ verantwortlich. Deshalb finden Sie hier einen Katalog der aktuell durch das TC 207 betreuten Normungsprojekte. Die Revision der ISO 14001 betreut das Unterkomitee ISO/TC 207/SC 1. Die zugehörige Arbeitsgruppe (WG 5) besteht aus internationalen Experten, die von ihrer nationalen Normungsorganisation oder einem Verbindungsmitglied der ISO (normalerweise Industrieverbände) benannt wurden. Auf der Homepage des entsprechenden Sektorkomitees finden Sie weitere Detailinformationen zum aktuellen Stand der Revision von ISO 14001. Die Verantwortlichkeit für die nationale Normung in diesem Fachgebiet trägt der DIN-Normenausschuss NA 172. Als Spiegelgremium vertritt der NAGUS-Arbeitsausschuss „Umweltmanagement/Umweltaudit“ die deutschen Interessen bei der europäischen und internationalen Normung im Bereich Umweltmanagement.
Aktueller Stand der Weiterentwicklung der ISO 14001
Da jedoch „nach der Überprüfung vor der Überprüfung“ ist, wurde im Jahr 2023 die erneute Überarbeitung der ISO 14001 beschlossen. Die Arbeiten starteten im Juni 2023 mit dem erstmaligen Zusammentreffen der zuständigen Arbeitsgruppe. Aktuell liegt die ISO/DIS 14001 vor und ist bereits zur Registrierung als FDIS zugelassen. Die vorletzte Stufe FDIS ist geplant im Zeitraum Oktober bis Dezember 2025 und die offizielle Publikation des IS (International Standard) ISO 14001:2026 wird für den Zeitraum Januar bis März 2026 erwartet. Weitere Details zu den Inhalten der ISO/DIS 14001:2025 können Sie unserem aktuellen Artikel „Das ändert sich in der neuen UM-Norm“ entnehmen.
Hilfestellung zur Umsetzung der ISO 14001:2015
In unserem Webshop finden Sie unter der Kategorie Umweltmanagement eine große Anzahl an Vorlagen und Arbeitshilfen, die Sie bei der Implementierung der Anforderungen der ISO 14001 in das Managementsystem des eigenen Unternehmens unterstützen.
Häufige Fragen zur ISO 14001
Was ist ISO 14001?
Was sind die Ziele der ISO 14001?
Was sind die Anforderungen der ISO 14001?
Um eine geeignete Planung sicherzustellen, müssen die Umstände des Einwirkens (Kontext, bzw. Umweltaspekte) der Organisation auf die Umwelt erfasst werden. Die Planung (Plan) selbst, muss die Festlegung einer angemessenen Umweltpolitik und die Ableitung der erforderlichen Umweltziele und Prozesse umfassen, um die gewünschten Ergebnisse unter Berücksichtigung von Risiken und Chancen zu erreichen. Im Durchführen (Do) fordert die Norm die betrieblichen Prozesse wie geplant zu verwirklichen. Die Normanforderungen an das Prüfen (Check) beinhalten, die Prozesse zu überwachen und die Ergebnisse gegenüber der Planung zu bewerten. Im Zuge des Handelns (Act) umfassen die Anforderungen Maßnahmen zur fortlaufenden Verbesserung zu ergreifen.

