Dieser Komitee-Entwurf basiert auf dem Regelwerk OHSAS 18001, dem Leitfaden für Arbeits- und Gesundheitsschutz-Managementsysteme. Die Entscheidung dafür ist sehr sinnvoll, da sich die OHSAS 18001 bereits als anerkannter Leitfaden international durchgesetzt hat. 2007 wurde die OHSAS 18001 aktualisiert und enger mit der ISO 9001 und 14001 verzahnt, so dass es für Unternehmen einfacher wurde, deren Managementsysteme zu integrieren.
Den im Juli 2014 veröffentlichten Entwurf ISO/CD 45001 kennzeichnen u.a. die folgenden Aspekte:
- Wie die ISO 27001, ISO 9001 und ISO 14001 wird auch die ISO 45001 an die High Level Structure (HLS) angepasst.
- Die Thematik der Norm umfasst das Management der „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ und erstreckt sich nicht auf Aspekte der „Gesundheitsförderung“ bzw. „Wellness“.
- Dem „Kontext“ einer Organisation wird viel Beachtung geschenkt und die oberste Führungsebene sowie die Führung allgemein spielen eine bedeutende Rolle.
- Die ISO 45001 soll ein Standard für Arbeitsschutzmanagement werden und ist damit kein Arbeitsschutzstandard, um nicht in Konkurrenz zu nationalen Arbeitsschutzgesetzen zu treten.
- Eine Organisation muss sich Gedanken über ihre Subunternehmen und Zulieferer machen und ermitteln, wie sich ihre Tätigkeit auf die Nachbarn im eigenen Umfeld auswirken könnte.
- Die Norm verlangt, dass Gesundheits- und Sicherheitsfragen Teil des übergeordneten Managementsystems sind und damit nicht „als Beiwerk“ einfach an einen Sicherheitsbeauftragten delegiert werden dürfen.
Bis Mitte Oktober 2014 konnten die nationalen Normungsorganisationen zum Komitee-Entwurf (CD) Stellung nehmen. Aufgrund der vielfältigen Kommentare zu diesem Entwurf wird aktuell entschieden, ob der Komitee-Entwurf weitergeführt werden kann oder ob es einen zweiten Working Draft (WD) geben wird. Davon hängst es ab, inwieweit die Fertigstellung der Norm bis Herbst 2016 realistisch ist.