Eine wirksame Prüfmittelüberwachung zu implementieren ist für die meisten Organisationen ein wichtiger Erfolgsfaktor.
Diese Messmittel sind relevant für die Prüfmittelüberwachung
Die Implementierung einer Überwachung der Prüfmittel bedarf zuerst einer Abgrenzung und Zuordnung: Worin liegt der Unterschied zwischen einem Messmittel und einem Prüfmittel? Nachfolgende Definition bringt mehr Klarheit:
- Ein Messmittel kann zum Beispiel ein Messgerät, Messnormal, Referenzmaterial, Hilfsmittel, eine Software oder eine Kombination davon sein und ist zur Realisierung eines Messprozesses erforderlich.
- Ein Prüfmittel ist ein Messmittel, dass zur Darlegung der Konformität bezüglich festgelegter Qualitätsforderungen vorgesehen ist.
Es ist also immer dann von einem Prüfmittel die Rede, wenn eine Gut-/Schlecht-Entscheidung erfolgt. Diese Unterscheidung ist nicht nur akademischer Natur, denn mit der Einstufung sind wichtige Anforderungen aus den Managementsystemen verbunden.
Die Prüfmittelüberwachung ist ein nicht zu unterschätzender Aufwand
Dass mit der Einstufung zum Messmittel oder Prüfmittel reale Konsequenzen verbunden sind, zeigt das folgende Beispiel: Ein Messschieber ist im Wareneingang ausschließlich für orientierende Messungen eingesetzt, um die Größenklasse eines Rohmaterials festzustellen. Mit diesem Messmittel treffen die Nutzer keine Gut-/Schlecht-Entscheidung, sondern nur die Zuordnung zum entsprechenden Lagerbereich. Würde mit dem gleichen Messchieber jedoch ein Produkt maßlich überprüft, müssen die Anforderung nach der messtechnischen Rückführbarkeit erfüllt werden, um Vertrauen in die Gültigkeit der Messergebnisse sicherzustellen. Nachfolgend sind die wesentlichen Anforderungen an Messmittel und Prüfmittel beschrieben.
So unterscheiden sich die Anforderungen an Messmittel und Prüfmittel
Werden mit einem Messmittel nur orientierende Messungen durchgeführt, fällt es unter die Kategorie der „Betriebsmittel“ und unterliegt nicht der Prüfmittelüberwachung. Messmittel müssen jedoch durch entsprechende Wartung aufrechterhalten werden, um deren fortlaufende Eignung für deren Anwendung sicherzustellen. Deshalb ist es sinnvoll auch Messmittel zu erfassen. Prüfmittel sind jedoch in bestimmten Abständen oder vor der Anwendung gegen Normale zu kalibrieren und/oder zu verifizieren, die auf internationale oder nationale Normale rückgeführt sind. Prüfmittel sind mit dem Kalibrierstatus zu kennzeichnen und es sind entsprechende Aufzeichnungen zu führen. Wird festgestellt, dass im Einsatz befindliche Prüfmittel dejustiert sind, müssen die Messergebnisse erneut bewertet werden. Die Unterschiede machen deutlich, dass eine Differenzierung auch wirtschaftlich sinnvoll ist.
Diese Hilfe leistet die Vorlage Prüfmittelüberwachung MS Excel im Detail
Diese Liste für Messmittel und Prüfmittel schafft die Grundlage beide Kategorien zu überwachen und dafür zu sorgen, dass ein Überblick über deren Status gegeben ist. Dabei können unterschiedlichste Prüfmittel und Messmittel mit dieser Arbeitshilfe verwaltet werden, wie zum Beispiel für:
- Prüfungen im Qualitätsbereich (Länge, Durchmesser, Oberflächenrauigkeit, …).
- orientierende Messungen im Qualitätsbereich (ohne Entscheidung „gut / schlecht“)
- die Erfassung von Messdaten im Umweltbereich (Verbräuche, Stoffströme, Energieströme, …)
- Messungen von arbeitsplatzbezogenen Kennwerten (Belastungswerte, Kontaminationswerte, …)
Wichtig ist dabei immer zu unterscheiden, ob eine Rückführbarkeit geboten ist und somit eine Kalibrierund erforderlich ist. In manchen Fällen ist dies auch gesetzlich geregelt, wie zum Beispiel durch das Eichgesetz. in diesem Shop finden zusätzlich eine Verfahrensanweisung zum Thema Prüfmittelüberwachung, mit der Sie den Prozess organisieren können.